Hafenmanöver Training

mit Bretagne Atlantic Yachting

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Aktualisierter Törnskalender / Preise

Törn Cruiser-Racer

Max 4 Teilnehmer

600 € / 6 tägiger Manövertörn

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    Die Kunst des Hafenmanövers!

    Zweck dieser Seite ist es technische Lösungen sowie eine Philosophie des Hafenmanövers zu vermitteln, in Abhängigkeit vom Wind, der Strömung, dem Raum, der Anzahl und Kompetenz der Crew und dem Schiff.

    Diese Seite kann nicht die, bei einem kompetenten Lehrer erworbene Praxis ersetzen. Mit dieser Seite werden Sie Ihr Verständnis und Kultur des Hafenmanövers vertiefen. Die hier auf den Videos präsentieren Manöver wurden von Kursteilnehmern durchgeführt.

    Etwas Wortschatz

     

    Der Bug: Vorderer Teil des Schiffs.

    Das Heck: Hinterer Teil des Schiffs

    Lippe : Beschlag an Deck, zur Durchführung und meistens zur Umzulenkung einer Leine.

    Bug und Heckleinen:  Eine Bugleine geht vom Bug des Schiffs aus und wird noch weiter vorne am Steg festgemacht. Deren Winkel zum Schiff, bestimmt, ob die Leine eher länglich oder seitlich arbeitet. Je flacher der Winkel zum Schiff, desto länglicher arbeitet der Festmacher. Das heisst, dass im Fall einer Bugleine mit einem sehr flachen Winkel (Punkt an Land weit vorne) sich das Schiff nicht nach Hinten bewegen kann. Das Schiff kann sich aber seitlich bewegen. Bei einer Leine, wo der Festmachepunkt an Land sehr seitlich steht, verhindert die Leine, dass das Schiff sich vom Steg entfernt. Die Absicherung nach hinten ist aber nicht ausreichend. Ideal ist also eine Leine, die im 45 ° arbeitet. Sie kombiniert so gut beide Funktionen: die längliche und die seitliche.  

    Eine Spring  arbeitet in die Gegenrichtung einer Bug- oder Heckleine.

    Eine Vorspring, geht vom Bug des Schiffs und ist an Land an einem weiter hinten liegenden Punkt festgemacht. Sie verhindert, dass das Schiff nach vorne geht. Eine Anwendung der Bugspring ist, bei seitlichem und auflandigem Wind, das Heck vom Steg wegzubringen und somit das Ablegen zu ermöglichen.

    Eine Heckspring arbeitet von hinten nach vorne. Sie funktioniert beim Ablegen jedoch nur wenn der Wind von vorne weht und einen eher flachen Winkel zum Schiff hat.

    Die Mittschiffsspring:

    Diese Leine ist sehr beliebt bei erfahrenen Seglern, die Solo oder zu zweit segeln.

    Etwas näher von der Praxis : Finden Sie Leinen wieder auf dem Bild!

    Die folgenden Manöver wurden alle von Kursteilnehmern (Crew oder Skipper) durchgeführt.

    Längsseits anlegen (Photo)

    Das Manöver auf dem oberen Bild sieht fast perfekt aus.

  • Die Höhe der Fender passt perfekt und ihre Verteilung ist auch ideal.
  • Die Festmacher wurden vorbereitet und werden von den Crewmitgliedern gehalten.
  • Geschwindigkeit, Winkel und Abstand stimmen. Bravo Roland, am Steuer der Europe!
  • Ein Crewmitglied steht am Wanten und hält sich bereit zum Übersteigen: richtig! Nur die Festmacherleine wird von einem anderen Crewmitglied gehalten. War das eine gute Idee?

    Nein...

    warum?

  • Zu früh gegebene Leinen führen häufig zu einer Unterbrechung des Manövers durch einen eifrigen Helfer. Ein kompetenter Steuermann platziert das Schiff und die Leinen werden nur zum Festmachen gebraucht.  Die Leine hätte beim Crewmitglied am Wanten, bleiben müssen.
  • Gefahr: das Crewmitglied, das sich über die Reling nach vorne beugt, um die Leine zu überreichen, geht das Risiko ein, über Bord zu fallen.

Kommentar: Da wo Charteryachten sind, gibt es auch meistens Hektik bei den Hafenmanövern. Jeder möchte Schaden vermeiden, möchte helfen, vielleicht der Held sein, der ein Manöver rettet. Das ist ein normales, nachvollziehbares, menschliches Verhalten. Jedoch als Crew oder Helfer, soll man zur Verfügung des Steuermanns (oder Skipper) stehen und keine frühzeitige Initiative ergreifen. Bestimmte Schiffe (meistens mit erfahrener kleiner Crew) lehnen jede Hilfe ab, denn sie haben die Erfahrung gemacht, dass ungeeignete Hilfe zu einer Kollision führen kann.

Das Abfendern mit einem mobilen Fender kann nie falsch sein aber das frühzeitige Belegen kann folgen haben!

Tout

Hafenmanöver : Im Lee zu 2. mit Mittschiffsspring anlegen

Dieses Manöver erfolgt im Lee des Stegs. Das heisst, dass der Wind uns vom Steg wegdrückt. Das Manöver wurde von einem Steuermann und einem 72 jährigen Mann. Hinten und vorne gibt es wenig Platz. Dieses Manöver wurde also unter sehr realen Bedingungen gemacht.

Verlauf des Manövers:

  • Der Steuermann konzentriert sich auf den Winkel und die Geschwindigkeit des Schiffs.
  • Bei ca 3 Bootslängen in den Leerlauf schalten und bei einer Bootslänge in Rückwärtsgang.
  • Der Steuermann ist auf das entlang-Fahren des Stegs konzentriert: nah genug mit ausreichend Geschwindigkeit, so dass das Schiff in seiner "Spur"" bleibt.
  • Wenn das Schifft platziert ist, stoppt der Steuermann das Schiff mit einem Gasimpuls nach hinten auf.
  • Beim seitlich Schauen, sieht er genau zu welchem Zeitpunkt das Schiff steht. In diesem Moment steigt die Crew über und macht geschwind einen Rundtörn um eine Klampe.
  • Der Steuermann gibt wieder etwas Gas nach vorne mit Ruder nach Backbord und das Schiff bleibt stehen.
  • Bug und Heckleinen können belegt werden.

Alternative zum Übersteigen ist es ein grosses "Auge" vorzubereiten, durch die Lippe Mittschiffs zu führen und um die Klampe zu legen. Danach wird am Besten die Leine mit einer Winsch dichtgeholt.


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    Hafenmanöver : Ablegen vom Steg mit auflandigem Wind

     

    Bedingungen : Ablegen mit auflandigem Wind. Ein Schiff vorne, und hinten der Steg, der ein Ablegemanöver auf Bugspring fast verhindert.

    Wir entscheiden uns für das Ablegen auf Mittschiffsspring.

    • Die Mittschiffsspring ist doppelt zwischen Steg und Schiff geführt. Das Ende, das gelöst wird, kommt auf die Winsch. So erhalten wir die richtige Spannung und das spätere Lösen ist später auch unkompliziert.  

    • Es geht jetzt ganz einfach: Gas nach vorne (mehr oder weniger je nach Windstärke) und steuern (da das Schiff in der Mitte gehalten wird ist es sehr manövrierfähig).

    • Wenn wir genug Fahrt und Abstand haben, können wir lösen und zügig, die Leine einholen.

    Gaëlle hat das Manöver gefilmt und kommentiert es auch mit englischen Zuschauern.

     

    Anderer Film von einem ähnlichem Manöver mit noch weniger Raum

    Das Manöver wird im Film direkt kommentiert.

     

    Hafenmanöver: Ablegen eines Schiffs längsseits mit "auflandigem" Wind.

    In diesem Manöver legen wir ab mit Heckspring.

    Bedingungen : Der Wind weht von ca. 45° von Backbord. Er drückt uns also nach hinten und zum Nachbarschiff: keine   Eine Heckspring eignet sich für das Manöver sehr gut. Jedoch wissen wir, dass ein Schiff viel schwieriger mit Heckspring ablegen kann als mit Bugspring. Warum?

    • Im Rückwärtsgang geht die Strömung des Propellers Richtung Kiel und nicht Richtung Ruderblatt. Da das Schiff sich kaum bewegt hat das Ruderblatt kaum Wirkung.

    • Die am Heck breitere Rumpfform ist von Natur aus ungünstig. Der V-förmige Bug vereinfacht die Drehung.

      Um uns von dieser Schwierigkeit zu befreien, haben wir uns Schiff nach hinten versetzt und die Heckkante des Nachbarschiffs als Drehpunkt genutzt. Das hat den 2. Vorteil, dass die Heckkörbe auch versetzt sind und nicht in Kontakt kommen. Die Heckkante muss dabei sehr präzise geschützt werden. Genau das macht Tom.

    Sobald der Bug die Windaxe überschritten hat ist das Manöver gewonnen! Da die Windrichtung etwas unbeständig ist, nehmen wir uns noch etwas mehr Sicherheit (deutliche Überschreitung der Windaxe). Das Manöver ist dadurch sicher und entspannt.

     

    Ablegen im Lee des Stegs bei gutem Wind und wenig Raum.  2 Videos

    Bedingungen : Im Lee vom Steg mit frischer Brise und wenig Raum.  

    • Die Bugleine wurde vom Schiff gelöst (wurde natürlich auf Slip gelegt, sonst wäre es schwierig an Bord zu kommen!). Die Heckleine wird erstmal gehalten, um einen Drehpunkt zu machen.
    • Der Steuermann kontrolliert den Abstand zu dem Steg Hinten mit dem Vorwärtsgang. Wenn der Bug zur Ausfahrt zeigt, darf die Heckleine auch gelöst werden.
    • Wenn die Drehung verstärkt werden muss, legt man das Ruder nach Backbord und gibt man einen Impuls mit dem Gashebel (Kurzeitiges starkes Gasgeben), um das Heck rotieren zu lassen.

     

    Hafenmanöver, längsseits ablegen, 180 ° Drehung, kommentiertes Video (fr)

     

    Bedingungen: Im Hafen von L'Aber Wrach. Die Europe steht mit dem Bug im Wind (das ist immer am Bequemsten im Hafen. Hier führt es zu einer kleinen Schwierigkeit: Wir wollen bei frischer Brise aus dem Hafen raus, und müssen dafür um 180 ° drehen, leider mit sehr wenig Platz für den Bug. Das Manöver ist jedoch einfach, weil das Schiff von selbst drehen wird.

    Folgende Punkte sind zu beachten:

    • Die Hecks beider Schiffe werden automatisch in Kontakt kommen: Ein mobiler Fender im Heck ist also unentbehrlich.
    • Da wir eine 180° Drehung machen wollen und dabei ganz sicher sein wollen, dass das Schiff die ganze Drehung macht, haben wir eine 2. Heckleine vorbereitet (rot auf dem Schema unten).

    Die grüne Leine auf dem Schema würde ab der oben dargestellten Position die Drehung verhindern. Sie muss infolgedessen rechtzeitig gelöst werden und die andere Leine (rot) stramm gezogen werden, um die grüne abzulösen. So erfolgt die Restdrehung zur erwünschten Richtung.

     

    Ablegen von der Boje unter Segeln

    Das Manöver funktioniert mit 100% Garantie wenn sie richtig durchgeführt wird.

    Erfolgskriterien sind:

    • Prüfen, ob es genug Raum auf der erwünschten Start- bzw. Leeseite gibt.
    • Grosssegel setzen und die Schot ganz auffieren. Das Segel muss ganz geöffnet werden können.
    • Den Festmacher im Luv vorbereiten: auf Slip und mit beiden Enden frei.
    • Auf die erwünschte Orientierung des Schiffs warten: Das Schiff schwojt permanent von einem Bug auf den Anderen.
    • Wenn alle bereit sind und der Wind im Luv bläst (Seite der Crew mit der Leine), mit körperlichem Einsatz, die Leine zum Heck ziehen, und lässt ein Ende los, wenn die Boje beim Heck ist.
    • Der Steuermann fällt ab um den Winkel zwischen Schiff und Wind weiter zu öffnen (Halb bis Raumwindkurs).
    • Das Gross ist in dieser Phase möglichst weit gefiert.
    • Die produzierte Geschwindigkeit durchs ziehen, das Abfallen und das Weit gefierte Gross machen das Schiff manövrierfähig (Kiel und Ruderblatt arbeiten). Langsam kann man das Gross dichtholen und weiter Geschwindigkeit holen.
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    • Solo Ablegemanöver mit Mittschiffsspring bei leichtem Wind
    • Bedingungen: Leichter "ablandiger" Wind (drückt das Schiff weg vom Catway)
    • Die Fender wurden an der Leeseite (Seite des anderen Schiffs) hoch positioniert, falls die Europe auf das andere Schiff abtreibt.
    • Durch Vorwärtsgang wurde die Mittelspring unter Spannung gesetzt.
    • Um ein schnelles Lösen möglich zu machen, wurde ein Ende der Leine an der Winsch belegt (sie wurde vorher auf Slip geführt).
    • Das Steuerrad wurde leicht nach Steuerbord gedreht, um das Schiff schön Parallel zum Steg zu halten. Der Skipper hat Zeit, um alle anderen Leine zu lösen und einzuholen. Das Schiff hält nur noch mit der Mittschiffsspring und durch den Motor.
    • Wenn der Skipper bereit ist legt er den Schalthebel in Leerlauf ein und nach den 2-3 vorgeschriebenen Sekunden in Rückwärtsgang.
    • Während das Schiff langsam rückwärts fährt, löst er die Mittschiffsspring und holt sie ein.

     

    Solo Spihalse, mit Autopilot, ohne Fernbedienung